Fest steht, dass das Konzept, die Realisierung und der erste Einsatz der Wagnertube einiges an Zeit in Anspruch nahm. Im November 1874 schließlich wurden die Tuben in München bestellt. Die allerersten Wagnertuben wurden zwischen 1874-1875 in München von Georg Ottensteiner hergestellt, der sein Handwerk in Paris erlernte und seine eigene Reihe saxartiger Blechblasinstrumente anbot.
Der erste öffentliche Auftritt der Wagnertuba fand am 1. März 1875 statt. Alois Schantl, Michael Pichler, Franz Nittmann und Wilhelm Kleinecke waren die ersten Wagnertubisten. Vom ersten Entwurf 1853 brauchte die Wagnertuba zweiundzwanzig Jahre, um vollständig realisiert zu werden.
Das Instrument war im Wesentlichen ein Cornon mit einer reduzierten Bohrung und vier Ventilen. Trotzdem war es noch weit entfernt davon, technisch solide zu sein. Das B-Instrument galt als das am besten spielbare. Die Ansprache schien ein wiederkehrendes Problem zu sein, und die Intonation war schwierig zu kontrollieren.
Die Hornisten, die die Wagnertuben zum ersten Mal über den gesamten Ring-Zyklus hinweg spielten waren Theodor Methfessel, Ernst Schmidt, Richard Dechandt und Karl Mullich. Der Ton des Instruments ist hervorragend dazu geeignet Valhallas göttliche Majestät zu personifizieren, sowie auch die finstere Unterwelt von Nibelheim.
1877 lieferte Moritz ein Quartett von sogenannten “Horn-Tuben” aus. 1890 schickte Alexander einen endgültigen Satz nach Bayreuth, der in den folgenden vier Jahren bespielt wurde.
Letztere Lieferanten waren die ersten, die ihre Instrumente als Wagnertuben kennzeichneten und das nächste Jahrhundert entscheidend dominieren würden. Trotzdem war die Konkurrenz auf dem Markt groß.
Wagner selbst erlebte den letzten Einsatz seiner Wagnertuba in „Götterdämmerung“. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Instrument auf Opernpartituren beschränkt gewesen, doch nach Wagners Tod erhielt es einen bemerkenswerten Eintrag in der symphonischen Literatur.
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