Die Beziehung Wagners zu Cosima führte zu Anfeindungen innerhalb der höfischen Kreise, provoziert auch durch Wagners extravaganten Lebensstil und hochnäsige Haltung. Er galt als schlechter Einfluss für den jungen König und einige gingen sogar so weit zu sagen, dass ihre Freundschaft homosexueller Natur war, obwohl das niemals bewiesen werden konnte. (Rechts: Cosima Wagner)
Nach einem öffentlichen Angriff Wagners auf das Kabinett, bot sich seinen Feinden die Chance, König Ludwig davon zu überzeugen, dass von dem aufstrebenden Künstler Gefahr ausging. Ludwig blieb daraufhin keine andere Wahl als Wagner aus seinem Königreich zu verbannen. Wieder einmal packte Wagner seine Sachen und ging in die Schweiz, wo er kurz darauf die traurige Nachricht von Minnas Tod erhielt.
Zusammen mit Cosima fand er schließlich eine schöne weiße Villa, mit Blick auf den Fluss Luzern (Triebschen, Foto links). Hier würde er Frieden und Ruhe finden, die er zur Fortsetzung seiner Kompositionen so dringend benötigte.
Am 25. August 1870 heirateten Wagner und Cosima und es folgten einige glückliche Jahre, während derer Wagner den Großteil von Siegfried und der Götterdämmerung fertigstellte. Und er verbrachte einige friedvolle Abendstunden damit, Cosima seine Memoiren zu diktieren. Sein Glück zu dieser Zeit spiegelt sich sehr klar im wundervollen Siegfried-Idyll wider, das er für Cosima komponierte und von einem kleinen Orchester auf den Stufen außerhalb ihres Schlafzimmers aufführen ließ.
Als Nächstes: Bayreuth & die letzten Jahre