Obwohl Wagners “Die Meistersänger von Nürnberg” von den Kritikern gefeiert wurde und einiger im Ausland aufgeführter Konzerte, hatten sich seine Finanzen mal wieder unvermeidlich verschlechtert. Er stand bereits nahe am Selbstmord, als am 3. Mai 1864 eine Karte von Herrn Pfistermeister, eines Sekretärs Ludwig II. von Bayern bei ihm eintraf, weil dieser Wagner zu sehen wünschte. Da er keinen Sinn in diesem Besuch sah, lehnte Wagner die Einladung Pfistermeisters zunächst ab. Als ihm aber dann klar wurde, dass dies seine Rettung sein könnte, änderte er seine Meinung und sagte zu
Der junge, attraktive König Ludwig war absolut vernarrt in Wagners Musik und wollte sein Gönner werden. Er bot Wagner an, seine finanziellen Belastungen zu regeln, damit dieser sich frei und ohne Probleme seiner Kunst widmen konnte. Zu diesem Zweck errichtete König Ludwig für Wagner eine wunderschöne Villa, nahe des königlichen Palasts von Hohenschwangau.
Ein weiterer Glücksfall zu dieser Zeit war Wagners Aufeinandertreffen mit einer Dame, die zu seiner dritten und letzten großen Liebe seines Lebens werden sollte. Ludwig beorderte den Dirigenten und Klaviervirtuosen Hans von Bülow und seine Frau Cosima zu sich. Cosima war eigentlich Franz Liszts uneheliche Tochter, geboren in Como, Italien, ihre Mutter Gräfin Marie D’Agoult, eine langjährige Mätresse Liszts. Das Paar sollte Wagner bei seinen musikalischen Aktivitäten unterstützen. Beide waren begeisterte Anhänger von Wagners Musik und so unglaublich es auch klingen mag, opferte Hans später seine unglückliche Ehe zum Wohle Wagners Musik.
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