Am 24. November 1836 heirateten Wagner und Minna. Es wir erzählt, dass das Paar sogar in Anwesenheit des Pfarrers stritt, der die beiden verheiraten sollte. Ihr gemeinsames Leben war kein ruhiges. Wagner konnte die vielen Verehrer, die von Minnas regelmäßigen Bühnenauftritten angezogen wurden, nicht tolerieren. So sehr wie er eifersüchtig war, konnte sie im Gegensatz dazu seine ständigen Extravaganzen und Bedürfnisse hinsichtlich Einrichtung, teurer Möbel und vor allem teurer Kleidung nicht ertragen. Seine Vorliebe für feine Seide und Samt, die ihn laut eigener Aussage inspirierten, ist legendär. Das wahre Ausmaß Wagners Extravaganz kann man an der Bestellung eines Morgenrocks erkennen: „Rosa Satin mit Eiderdaunen gefüllt und in Quadraten gesteppt… gesäumt mit weißem Satin, sechs Breiten unterhalb… rundherum von Rüschen besetzt“.
Auf Grund Wagners ungezügelter Extravaganzen verschuldete sich das Paar immer mehr und Minna konnte es einfach nicht mehr ertragen. Als Wagner vor den Magistrat gerufen wurde, um seinen Gläubigern Rede und Antwort zu stehen, brannte sie mit einem Kaufmann namens Dietrich durch. Wagner und sie versöhnten sich in seinem Elternhaus in Dresden zwar zwischenzeitlich, doch schon kurz darauf verschwand sie wieder.
Eine Karikatur von Wagners „Der Floh“ (rechts). Diese wurde veröffentlicht kurz nach Wagners Brief an seine Herrenausstatterin, der seine Vorliebe für Samt, Satin und andere kostspielige Stoffe offenbarte. Wagners Exzesse sorgten Zeit seines Lebens für finanzielle Probleme.
Dann schrieb Minna schließlich einen “sehr bewegenden Brief” an ihren Mann und nach mehr als vier Monaten Trennung begab sie sich zu Wagner nach Riga, wo er eine neue Position als Theaterdirektor angenommen hatte.
Erschöpft von ihren emotionalen Problemen verbrachten beide eine sehr ruhige Zeit zusammen, bis Wagner 1829 schließlich bei seinem Arbeitgeber in Ungnade fiel und gefeuert wurde.
Als Nächstes: Wagner in Paris