Mit zunehmendem Alter gab es aber immer noch eine Sache, die Wagner frustrierte: die Notwendigkeit, ein ständiges Theater zu finden, in dem er seine Opern produzieren konnte. Er zog schließlich nach Bayreuth, einer kleinen Provinzstadt auf halber Strecke zwischen Berlin und München, und obwohl es schwierig war schaffte er es, Geld für ein Festival aufzubringen, das so erfolgreich war, dass es zu einer festen Größe bis heute wurde.
Obwohl er mehrere Herzinfarkte erlitt, erlebte Wagner die Erfüllung seines Traumes: die Aufführung seines Zyklus “Der Ring der Nibelungen” zwischen dem 13. und 30. August 1876.
Er vollendete seine letzte Oper: Parsifal in Palermo im Januar 1882. Die Legende Parsifals bildete auch den Hintergrund für ein früheres Werk Wagners, Lohengrin (links). Das Libretto des Stücks bezieht sich auf eine Reihe mittelalterlicher, germanischer Legenden, die sich um die Ritter des Heiligen Grals drehen. Für den Parsifal fanden zweite Festspiele von Bayreuth statt. Wagner war auf Grund einer Reihe gravierender Angina-Anfälle äußerst krank. Es ist unglaublich, aber während der sechzehnten und letzten Aufführung des Parsifal am 29. August, betrat er heimlich während des dritten Akts den Orchestergraben, nahm dem Dirigenten Hermann Levi den Taktstock aus der Hand und führte die Aufführung zu Ende.
Am 14. September 1882 zog Wagner mit seiner Familie nach Ca’ Vendramin Calergi – einem Palazzo auf dem Canel Grande in Venedig (rechts) – mit dem Vorhaben eine weitere, bewegende Sinfonie zu schreiben. Doch während seiner Arbeit daran, ereilte ihn am 13. Februar 1883 an seinem Schreibtisch ein Herzinfarkt. Sein Leichnam wurde zurück nach Bayreuth gebracht, und er wurde mit einer großen Zeremonie in Wahnfried beigesetzt. Sein Haus in Bayreuth, wo auch seine Festivals stattfanden, steht bis heute – die Hinterlassenschaft eines zielstrebigen und entschlossenen Genies.
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