Die auf Hassliebe beruhende Beziehung Wagners zu Minna erreichte ihren kritischsten Punkt, als Wagner eine Affäre mit der zweiten wahren Liebe seines Lebens einging: Mathilde Wesendonk (unten rechts). Ihr Ehemann Otto war ein wohlhabender Bankier aus Zürich (Rechts: Wesendonk Villa Zurich) und ein wahrer Bewunderer Wagners Musik – er bot Wagner sogar Asyl, eine kleine Villa in der Nähe seines Landhauses in einem schicken modernen Züricher Vorort. Im Juli 1856 zog Mathilde nebenan ein und Wagner wurde zunächst ihr Lehrer, dann ihr Liebhaber. Mathilde wurde natürlich bald zur Quelle weiterer häuslicher Probleme und finanzieller Sorgen.
Diese zwischen Juli und September stattfindende Affäre und die Inspiration dieser Liebe, veranlasste Wagner dazu sein Gedicht “Tristan und Isolde” zu schreiben, das er Mathilde zeigte.
Während Mathildes Ehemann Otto von der Affäre wusste, ahnte Minna nichts davon. Als sie es herausfand, war sie so wütend, dass ihr ohnehin schon schwaches Herz noch mehr geschwächt wurde und Wagner veranlasste, dass sie zu einer Kur nach Brastenberg gebracht wurde. Vor ihrer Abreise stellte Minna Mathilde zur Rede. Diese wiederum war wütend auf Wagner, da dieser nicht ehrlich zu seiner Frau gewesen war. Daraufhin war die Affäre recht schnell zu Ende.
Wagner hatte seine Liebe für sie verzichtet und hat diese Verzicht im zweiten Akt von Tristan ausgedrückt. (1889 in Venedig.
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